Häufig ist einer derjenige Feedbackzyklus, der die Verzögerung enthält, jenseits der Wahrnehmung

Grenzen des Wachstums:

Beschreibung: Ein Prozess verstärkt sich selbst und führt zu einer Phase der Beschleunigung. Irgendwann kommt das Wachstum zum Stillstand und kann sogar (bis hin zum Zusammenbruch) umkehren.
Frühwarnsymptom: Die Entstehung kleiner Probleme wird als nicht kritisch bewertet, es wird wie bisher verfahren. Irgendwann greifen bewährte Methoden gar nicht mehr, es kommt zur Krise.
Hebel: Der Wachstumsprozess nicht antreiben. Die Ursachen der Beschränkung bewusst machen. Neue Techniken und Ressourcen finden, die die Grenzbedingungen und Beschränkung durchbrechen. 

Problemverschiebung

Beschreibung: Oft wird zur Korrektur von Problemen eine kurzfristige Lösung angewendet, die scheinbar die kritische Situation sofort verbessert. Häufen sich die kurzfristigen Lösungen, treten grundsätzliche und langfristige Korrekturmaßnahmen mehr und mehr in den Hintergrund. Dadurch verkümmert die Fähigkeit zur Anwendung langfristiger Lösungswege oder verliert an Wirksamkeit, so dass sich die Abhängigkeit von symptomatischen Lösungen kontinuierlich verstärkt.
Frühwarnsymptom: Die Symptomlösung verliert zunehmend ihre Wirksamkeit.
Hebel: Generell ist die grundsätzliche Lösung vorzuziehen. Nur wenn sich symptomatische Lösungen als unumgänglich erweisen, sollte auf sie zurückgegriffen werden, z. B. solange man an der grundsätzlichen Lösung arbeitet oder wenn diese erst nach einer Verzögerung wirksam wird.

Erodierte Ziele

Beschreibung: Dieser Archetyp beschreibt eine „Art der Problemverschiebung, bei der eine kurzfristige Lösung dazu führt, dass ein langfristiges, grundsätzliches Ziel heruntergeschraubt wird.
Frühwarnsymptom: Man glaubt, gegenwärtig abgesenkte Leistungsstandards nach der durchgestandenen Krise wieder auf das anvisierte Niveau anheben zu können.
Hebel: An der Vision festhalten.

Eskalation

Beschreibung: Zwei Schüler überbieten sich gegenseitig, weil sie sich einen Vorteil gegenüber ihrem Konkurrenten verschaffen wollen. Immer wenn ein Schüler einen kleinen Vorsprung gewonnen hat, fühlt sich der andere bedroht und verstärkt seine Bemühungen. So schaukelt sich die Situation langsam immer höher.
Frühwarnsymptom: Wenn der andere aufhören würde, könnten wir unser Verhalten ändern und uns anderen Dingen zuwenden.
Hebel: Man sollte sich um einen Konsens bemühen, in dem beide Parteien als Sieger hervorgehen. Möglich wäre es auch, selbst damit zu beginnen, die Situation zu entzerren und friedliche Absichten zu signalisieren.

Erfolg dem Erfolgreichen

Beschreibung: Zwei Aktivitäten konkurrieren um begrenzte Unterstützung oder Ressourcen. Je erfolgreicher eine dieser Aktivitäten wird, desto mehr Unterstützung erhält sie und entzieht sie der anderen. 
Frühwarnsymptome: Einer der Aktivisten wird sehr erfolgreich, während der andere zu kämpfen hat.
Hebel: Nach dem übergreifenden Ziel suchen, um Beiden zu einem ausgewogenen Erfolg zu verhelfen (Verbindung der Beiden schwächen oder auflösen).

Tragödie der Gemeingüter:

Beschreibung: Einzelpersonen nutzen auf egoistische Weise eine allen zugängliche Quelle. Zunächst werden sie für die Benutzung belohnt, bis sie zuletzt Einbußen hinnehmen müssen, die sie durch verstärkte Bemühungen kompensieren wollen. Zuletzt ist die Ressource erheblich dezimiert bzw. sogar völlig erschöpft.
Frühwarnsymptom: Die zunehmende Knappheit der Ressource löst verstärkte Einzelbemühungen aus.
Managementprinzip: Das Verwalten der Ressource durch Erziehung, Gruppendruck oder die Einführung eines offiziellen Regelverfahrens, das idealer Weise von den Teilnehmern selbst konzipiert wird, bieten von der Führung her Möglichkeiten zu nachhaltig orientiertem Verhalten.

Verschlimmbesserung

Beschreibung: Eine sich vorübergehend als erfolgreich erwiesene Korrektur hat unvorhergesehene langfristige Folgen, die möglicherweise weitere Korrekturen derselben Art erfordern.
Frühwarnsymptom: Etwas hat immer funktioniert, tut dies jedoch nicht mehr.
Hebel: Kurzfristige Korrekturmaßnahmen nur solange anwenden, bis eine langfristige Lösung erarbeitet ist.

Wachstum und Unterinvestition
Beschreibung: Das Wachstum stößt an eine Grenze, die ausgeräumt oder in die Zukunft verschoben werden kann, wenn man in zusätzliche Kapazitäten investiert. Diese Investition muss schnell erfolgen, um einen Rückgang des Wachstums aufzuhalten. Die Unterinvestition wird damit gerechtfertigt, dass man Zielvorgaben und Leistungsstandards senkt. Dabei kommt es dann zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung: niedrige Ziele erzeugen niedrige Erwartungen, die sich in Form von schlechten Leistungen aufgrund der Unterinvestition niederschlagen.
Frühwarnsymptom: Sinkende Qualität wird mit notwendigen Einsparungen begründet und der Hoffnung, dass es danach wieder bergauf geht.
Hebel: Wenn ein echtes Wachstumspotenzial besteht, ist es vernünftig, die Kapazität auszuweiten, bevor die Nachfrage steigt. Man sollte die Ausweitung auch strategisch dazu nutzen, die Nachfrage zu fördern. Die Vision sollte auf jeden Fall nicht heruntergeschraubt werden.

Gegner wider Willen

Beschreibung: Um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, vereinbaren zwei Parteien eine Kooperation. Nach einiger Zeit müssen sie jedoch feststellen, dass der gute Wille alleine nicht genügt. Die Anstrengungen der beiden Parteien stellen sich alsbald als Hindernis dar, das eigene Ziel zu erreichen.
Frühwarnsystem: Die ursprünglich vereinbarten Kooperationsabsichten bröckeln ab.
Hebel: Gehe zurück auf die ursprünglichen Absichten der Kooperation und benutze den Archetyp, um die gegnerischen Aspekte zu finden. Stelle die ursprünglichen Kooperationsabsichten unter eine neue Vision. Kommuniziere mit der anderen Partei.

Attraktivitätsprinzip

Beschreibung: Das Wachstum einer beliebten Grösse hängt auch von ihrer Attraktivität ab, die jedoch durch zwei Faktoren gebremst wird, zwischen denen man sich zu entscheiden hat.
Frühwarnsystem: wie bei „Grenzen des Wachstums“
Hebel: wie bei „Grenzen des Wachstums“. Hier sind jedoch zwei bremsende Feedbackschlaufen zu berücksichtigen.