Für den Verputz des Hauses sind zwei Wagenladungen Sand notwendig. Der Bauführer will einen ganz bestimmten Flusssand einsetzen, da dieser qualitativ besser sei. Bestellt werden kann Sand ausschliesslich bei einem öffentlichen Amt. Das Anliefern dieses Sandes darf nur nachts erfolgen, denn gemäss Gesetz sind Sandtransporte nur in der Nacht auf Strassen zugelassen. Das Lieferdatum bleibt deshalb bis kurz vor Eintreffen des Lastwagens ungewiss.
Unser Bauführer erhielt nachts um 03.00 Uhr den Anruf, dass der Lastwagen nun unterwegs sei und ungefähr um 04.00 Uhr abladen wolle. Dimuthu, der den Bau für mich begleitet, erhielt natürlich ebenfalls einen Anruf und empfing den Sandtransporter auf der Baustelle, um ihn anzuweisen, wo er den Sand abladen kann.
Am Morgen wurden zwei Männer abgestellt, um diesen Sand zu sieben. Am Abend des 26. Septembers lag der ganze Haufen schön fein gesiebt bereit. Dies ist nun die erste Ladung, die zweite wird irgendwann in den nächsten Nächten eintreffen.
Tag und Nacht erreichbar
Die Leute sind 24 Stunden am Tag per Telefon erreichbar. Irgendwie unglaublich nervig, aber hier wird alles sehr, sehr kurzfristig organisiert, geliefert, bearbeitet. Eine komplett andere Kultur! Terminkalender oder Zeitachsen haben keine Relevanz. Schliesslich ist der Ablauf eines Hausbaus ja bekannt: Die Grundmauern, die tragenden Pfeiler, die Wände, die Dachkonstruktion, der Elektriker und der Sanitär, der Verputz, der Maler und der Boden. Wenn dann halt mal einer dazwischen ausfällt, keine Elektrizität oder kein Wasser zur Verfügung steht oder das Vollmondfest ansteht, warten die nachfolgenden Dienstleister einfach. Es ist nun mal so und scheint kein Problem zu sein.