Zu Hause in Sri Lanka

Barbaras Beiträge haben das echte Datum, während ich alle meine Beiträge vor den Beginn von Barbaras Tagebuch vordatiert habe. So bleibt die historische Reihenfolge bestehen. Mit diesem Beitrag übernehme ich wieder die Berichterstattung. Ich möchte erzählen, wie wir uns in unserem neuen Haus im Februar und März 2019 einlebten.

Unser Haus – der Neem Tree Bungalow (Foto: Dimuthu Ravindra)

Der (verschleppte) Einzug

Während des Baus wohnten wir im Haus von Dimuthu und Wasana, während sie sich in ihr Elternhaus zurück zogen. So etwas geht da ziemlich unkompliziert. Jeden Tag wanderte Barbara von Dimuthus Haus durch den Urwald zur Baustelle und musste dabei einen Fluss überqueren. Danach ging der Arbeitsweg weiter durch ein Stück Dschungel.

Aber schliesslich wurde das Haus irgend einmal fertig. Dimuthu und Wasana behaupteten, dass wir an einem ganz bestimmten Datum einziehen müssten, weil es dann gemäss buddhistischem Glauben Glück brächte. Ich denke, das ist eher ein Aberglauben. An diesem Datum war aber das Haus noch gar nicht richtig bewohnbar.

Um zum Haus zu gelangen, mussten wir einen Fluss durchwaten
Endlich konnten wir das Haus beziehen
Barbaras täglicher Arbeitsweg durch den Dschungel

Erste Einrichtungsarbeiten

Es gab noch viel zu tun. Die Inneneinrichtung war noch lange nicht soweit, wie wir es uns vorstellten. Immer wieder kamen Handwerker (oder eben auch nicht), denen Barbara erklären musste, wie wir es uns vorstellten, z.B. zum Montieren der Moskitonetze. Wir brauchten auch viele Kissen, zum Herumlümmeln auf den schönen grossen Sofas. Dazu kaufte Barbara manchen Meter der schönen Stoffe, die man in Sri Lanka erhält, z.B: bei Barefoot.

Barbara erklärt einem Handwerker ihre Wünsche
In Sri Lanka erhält man die schönsten Stoffe
Reinigen des hohen Gebälks mit einer Kabelröhre

Ich begann, z.B. die Spalten zwischen Dach und Mauerwerk zuzuspachteln, in Nischen der Terrasse mit Zement und Glassplitter eine Taubenabwehr zu installieren oder mit einem improvisierten Werkzeug aus biegsamen Kabelrohr und einer Handbürste den übriggeblieben Bauschutt aus den Absätzen des Innengebälks wegzuwischen. Dann endlich war unser Neem-Tree Bungalow einigermassen bewohnbar.

Im Inneren gab es viel Einrichtungsaufwand
Farbige Kissen für die Essstühle
In Sri Lanka gibt es immer viele Schalter, z.B. für jeden Ventilator je zwei
Endlich war der Neem-Tree Bungalow einigermassen eingerichtet

Essen

Am Anfang assen wir noch drinnen, weil wir noch keine Stühle hatten. Als diese geliefert wurden, begannen wir, fast ausschliesslich draussen auf der Terrasse zu leben. Der erste Gast war @GeroldSchlegel, einer meiner Twitter-Follower. Einer der nächsten Gäste war Jean-Pierre Gagnebin. Er brachte uns einen Raclette-Ofen aus der Schweiz mit.

Seither gibt es etwa alle vierzehn Tage ein Raclette mit einem Sri Lankischen Käse, der sich dafür vorzüglich eignet. Überhaupt gibt es in Sri Lanka hervorragende Milchprodukte.
Zwischen den Mahlzeiten richten wir uns lauschige Arbeitsplätze auf der Terrasse ein. Wir haben auf der Terrasse ungefähr zehn Steckdosen. Es kann also nichts passieren!

Zuerst assen wir drinnen, weil es am Tisch auf der Terrasse noch keine Stühle gab
Ein weiterer Besucher war Jean-Pierre Gagnebin. Er brachte uns einen Raclette-Ofen aus der Schweiz mit!
Von da an gab es ab und zu ein Raclette mit Sri Lankischem Käse, der sich bestens dazu eignet.
Als die Stühle geliefert waren, konnten wir beginnen, auf der Terrasse zu leben
Der erste Besuch war Gerold Schlegel , einer meiner Twitter-Follower
Ansonsten richtete ich mir einen lauschigen Arbeitsplatz auf der Terrasse ein.

Resourcen

Unser Haus hängt an einer einzigen Stromzuleitung. Das bedeutet, dass bei Wartungsarbeiten einfach kein Strom zur Verfügung steht. Wir haben im halben Jahr 2018/19 an drei Sonntagen keinen Strom gehabt. Der Kühlschrank bleibt locker mehrere Stunden kalt. Elektronische Geräte haben wir vorher geladen, inkl. Powerbanks. So konnten wir ebenfalls mehrere Stunden überbrücken. Für den Notfall habe ich noch ein Taschen-Solarpanel.

Wir haben auf dem Dach eine Solarstromanlage, die den erzeugten Strom allerdings in das öffentliche Netz einspeist. Vermutlich produzieren wir damit mehr Strom, als wir verbrauchen. Schade können wir den Strom nicht direkt nutzen, dann wären wir Selbstversorger. Aber vielleicht finden wir einen Anbieter, der uns mindestens ein Einquadratmeterpanel mit Steckdose installiert. Das wäre grossartig!

Heizen ist natürlich kein Thema. In Sri Lanka ist es jahrein-jahraus immer zwischen 27 und 32 Grad warm.

Wasser konnten wir während des Baus und auch in den ersten Monaten nach Fertigstellung des Hauses von Dimuthus Mutter nehmen, denn bis die Gemeinde einen Wasseranschluss bereitstellt, dauert das Wochen und Monate. Ich bin gespannt, ob wir in diesem Herbst einen eigenen Wasseranschluss haben, wenn wir wiederkommen. Zunächst füllen wir einen 2000 Liter Tank mit dem Gemeindewasser und pumpen diesen Inhalt in einen zweiten 2000 Liter Tank, der hinter dem Haus auf einem Turm steht, der ungefähr fünf Meter hoch ist. Wir haben also 4000 Liter Vorrat. Das ist notwendig, denn das Gemeindewasser fliesst bloss an ein paar Stunden pro Tag.

Warmwasser bereiten wir mit einer Sonnenwärme-Anlage auf. Das gibt genug 60 Grad warmes Wasser für den Abwasch und Duschen. Allerdings benötige ich zum Duschen ganz selten wärmeres Wasser, als zu der Röhre herauskommt. Das ist immer ungefähr 30 Grad war.

Auf dem Dach haben wir eine Warmwasseraufbereitungs- und eine Photovoltaikanlage
Hier wird das Wasser gesammelt, das von der Gemeinde kommt
Die Warmwasseraufbereitungsanlage heizt Wasser direkt mit Sonnenwärme auf
Der Wassertank steht in ca. 5 Meter Höhe, liefert also einen Wasserdruck von einer halben Atmosphäre

Müssiggang

Wenn wir am massiven Holztisch auf unserer Terrasse sitzen oder uns auf den breiten Daybeds suhlen, schauen wir hinunter zum Feldweg vor dem Gartentor. Da läuft immer etwas: Warane, Affen, Wasserbüffel, etc. Im Garten hat es Pfaue, Eisvögel oder Reiher. Letztere kommen meist mit den Wasserbüffeln, auf denen sie reiten.

Manchmal bestellen wir eine Masseurin und richten dafür den Stubentisch her, oder sitzen am neu errichteten Pool im Garten. Oft gehen wir zum 300 Meter entfernten Strand, von dem ich später berichten werde.

Wir pflegen aber auch viele Sri Lankische Freundschaften, von denen ich im nächsten Beitrag berichten möchte.

Vor dem Gartentor kriecht ein Waren vorbei
Manchmal auch einfach nur Wasserbüffel
Am Abend fliegen Papageien und Flughunde über das Haus
Es lässt sich gut leben in Sri Lanka
Dann ist es eine Affenfamilie
Im Garten stolzieren Pfaue herum
Für die Massage besucht uns eine Masseurin, für die wir den Stubentisch herrichten
Auf Wiederlesen! Das nächste mal berichte ich über die Leute in Sri Lanka

7 Antworten auf „Zu Hause in Sri Lanka“

  1. Hallo Peter
    betreffend Photovoltaik Strom, kurz PV Strom genannt, kann ich mir vorstellen, dass Du autark werden könntest. Ein moderner Wechselrichter kann die PV Gleichspannung umwandeln in die Spannung fürs Netz oder das Haus. Bezieht das Haus mehr als die PV Anlage, die Sonne, hergibt kommt der Rest vom Netzt. Braucht das Haus weniger als die PVA produziert geht der Rest ins Netz. Natürlich immer über den Bi-Direktionalen Zähler. Kommt ein grosser Stromspeicher hinzu, wir der Überschuss gebraucht um den Speicher zu laden. Das kontrolliert der WR. Ist der Speicher leer und hat es keinen PVA Strom bekommt das Haus und der Speicher Strom vom Netz. Geht die Netzspannung weg, Berechnet der WR wie viel Strom er aus der Battrie noch braucht zusätzlich zum Strom aus der PVA. Ein moderner Wechselrichter zB von SMA.DE ist das A und O, ist das Herz einer PV Anlage. Man kann dann noch wählen zwischen diveresen Strategiene. Möglichst viel Geld machen damit, oder möglichst grossen Autarktheitsgrad erreichen. zB kann ein Sunny Home Manager Geräte ausschalten über Bluetooth schaltbare Steckdosen. Damit kann zB die Waschmaschine in Ihrer Arbeit unterbrochen werden wenn es zu wenig PVA Strom hat für den Rest vom Haus. Etc. Unter http://www.sma.de kannst noch viel dazulernen.

  2. Ich habe in Venezuela eine 10m3 Zisterne. Mein Nachbar hat 4 davon, eine pro Haus. Weil oft das Wasser mit zu wenig Druck von der Strasse kommt, dauert es ewig bis die Zisterne voll ist. Und oft schaltet die Gemeinde das wasser ab bevor sie voll ist. darum hat er eine Saugpumpe eingesetzt und saugt das Wasser förmlich ab von der Leitung in der Strasse. Hat er genug und ich zu wenig, pumpt er rüber zu mir, bevor ich eine Camionetta mit Agua bestelle. Als nächstes werde ich nun noch von meinen 6 Klimaanlagen das Kondenswasser zusammenfassen. Pro 1300 BTU kleine Klimaanlage gibt es bei feuchter Luft nahe am Meer gut und gern 25 Litter pro Tag reines Wasser. Und es gibt auch kleine Anlagen, so gross wie ein Kühlschrank, die produzieren reinstes Trinkwasser indem sie das Wasser aus der Luft entnehmen. 1km3 Luft enthält etwa 40 Tonnen Wasser. Dies nur so als Idee, sollte Wasser ein Problem sein.

    Und noch was. Manchmal würde ich gerne meine Kommentare überarbeiten wenn ich Fehler entdecke. Gibt es dazu eine Möglichkeit mit Deinem Blog System?

  3. Meine Tante lebt mit ihrem Lebensgefährten in Sri Lanka schon seit einigen Jahren. Sie ist dort wirklich sehr glücklich. Ich hab vor in den nächsten Monaten mal dorthin zu fliegen und sich das mal anzuschauen. Übrigens, die Wohnung schaut wirklich toll aus.

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