Rentnerdasein

Während wir eine Weile in Bangkok und Penang lebten, hatte ich trotz Ausflügen in die Umgebung noch genug Zeit, um über zeitkritische Fragen nachzudenken und meine Gedanken niederzuschreiben. Wenn ich hier im Blog in diese Zeit zurück blättere, dann sehe ich, dass ich in dieser Zeit fünf Blogbeiträge geschrieben habe.   Der Umbruch Mich beschäftigte damals die Frage, was wir denn überhaupt für Möglichkeiten haben, um unserer Gesellschaft in eine bestimmte Richtung zu entwickeln. Ich blieb an der Feststellung von Bruno Latour hängen: Die Gesellschaft ist nicht unsere Konstruktion. Sie ist transzendent und übersteigt uns unendlich Das entspricht einigermassen meiner […]

Bangkok

An einem Ort leben, nicht reisen Wie gesagt, wir wollten die Winter nicht länger in Europa verbringen, zu kalt und trocken ist es hier. Schon früher hatten wir die Idee, in 12 Städten je einen Monat zu leben. Wohl verstanden: zu wohnen und leben! Es ging uns nicht in erster Linie um Reisen, sondern darum, in fremden Umgebungen und Gesellschaften zu leben. Die allgemeine Richtung war klar. Es sollte Asien sein. So trugen uns unsere Pläne im Oktober 2016 zunächst nach Bangkok, die erste Stadt, in welcher wir einen Monat wohnen wollten. „Wohnen“ heisst, auch mal einfach zuhause auf dem […]

Malaysia

Nach einem Monat Bangkok ging’s nach Phuket, wo Barbaras Mutter ihr letztes Lebensjahr in einer Einrichtung genoss, die eine Schweizer Krankenschwester betreibt. Als wir jedoch in Phuket ankamen, war Barbaras Mutter bereits verstorben. Ihre Asche verstreuten wir am Strand der Insel Ko Raya Ring, gleich neben der James Bond Insel (aus „Der Mann mit dem goldenen Colt“). Überfahrt nach Malaysia in 12 Tagen Danach hielt uns dort nichts mehr. Unser nächstes Ziel war das malaysische Penang. Das erreichten wir, indem wir durch die Andamanensee sechs verschiedene kleine Inseln austeuerten, manchmal mit etwas abenteuerlichen Schiffsüberfahrten. Auf einigen Inseln gibt es gar […]

Ab in den Süden!

Nachdem ich meinen Blog auf Steemit verlagert und dort einige Artikel über systemische Modellierung publiziert habe, liess ich das Bloggen ein paar Monate ruhen. Nun möchte ich das Schreiben wieder aufnehmen, allerdings nicht mehr über Komplexität in Wirtschaft und Gesellschaft, sondern über meinen Alltag. Es soll also so etwas, wie ein Tagebuch werden, in dem aber durchaus Themen wie Komplexität, Technologie, Gesellschaften, Fotografie, etc. nach wie vor Platz haben werden. Bedingungsloses Grundeinkommen Es ist jetzt fast auf den Tag genau schon zwei Jahre her, dass ich keiner geregelten Arbeit mehr nachgehen muss und ein bedingungsloses Grundeinkommen – sprich: Rente – […]

Die zehn System-Archetypen

In den letzten drei Monaten habe ich auf Steemit in zehn Artikeln die zehn Systemarchetypen beschrieben und erklärt. Hier die Links zu den Artikeln: Fixes that fail: Verschlimmbessern Sie Ihre Probleme oder lösen Sie sie? Shifting the burden: Was haben Tastaturlayouts und der Umgang mit handicapierten Personen gemeinsam? Eroding goals: Wie weit sind Sie Ende April mit Ihren Neujahrsvorsätzen? Escalation: Bekanntes Muster: Einander fertig machen! Success to successful: Es regnet immer dorthin, wo es sowieso schon nass ist! Tragedy of the commons: Ich nehme dieses wunderbare Thunfischcarpaccio – (es sind ja bloss 100 Gramm!) Accidential Adversaries: Wenn Freunde Kontrahenten werden Limits to growth: Die Schwierigkeiten wachsen, je näher […]

Verzögerungen sind systemisch!

In diesen fünf Beiträgen habe ich Fluss- und Wahrnehmungsverzögerungen erklärt: https://steemit.com/…/@p…/drei-osterraetsel-mit-verzoegerung https://steemit.com/…/ueber-huehner-die-verzoegert-koerner-… https://steemit.com/…/massenbriefsendung-in-die-usa-kann-di… https://steemit.com/…/candy-cam-was-passiert-wenn-die-flies… https://steemit.com/…/wie-schnell-nehmen-sie-eine-veraender…

Aus einem CLD simulationsfähige Stock-Flow Modelle entwickeln

In drei Artikeln habe ich die Entwicklung eines simulierbaren Stock-Flow-Modells aus einem einfachen Causal Loop Diagram beschrieben. Das Diagramm behauptet einen aufschaukelnden Zusammenhang zwischen Hühner und Eiern. Wie kann man aus Wirkungsnetzwerken simulationsfaehige stock-flow Modelle bauen? Verbessertes System Dynamics Modell einer Hühnerfarm Im letzten Schritt habe ich noch ökonomische Parameter hizugefügt. „Endgültig“ heisst jedoch nicht, dass dies der Weisheit letzter Schluss wäre, sondern dass ich denke, der Leser sei nun in der Lage, um selber weiter zu entwickeln. Endgültiges Hühnerfarm Modell in als Beispiel für System Dynamics  

Wegen aktueller Digitalisierungsentwicklungen: Fortsetzung dieses Blogs auf anderem Medium

In den letzten zehn Jahren, seit ich meinen Blog begonnen habe, hat sich im Web viel getan. Selbstlernende Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Blockchains, semantische Netzwerke, etc., alles in der Praxis zwar noch Neuland, aber heftig an die Türe pochend und Einlass begehrend. Man kann von diesen Neuerungen halten, was man will, es ist aber klar, dass die eine oder andere Fluktuation, wie ich solche disruptiven Techniken hier genannt habe, durchdringen und dem Netz eine völlig neue Struktur aufzwingen wird. Das wird auch spürbare Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft haben, so wie bereits das Web 1.0 und das Web 2.0 ihre Auswirkungen […]

Wie nützlich sind Wirkungsnetzwerke im systemischen Kontext?

In der System Dynamics Community wird schon lange die Nützlichkeit von Causal Loop Diagrams (CLD) – zu Deutsch etwa „Wirkungsnetzwerke“ – diskutiert. Hier fragt Tom Fiddaman Are causal loop diagrams useful?  Dabei geht es nicht darum, die Methode der Causal Loop Diagrams anzuzweifeln, sondern darum, gleich einen Schritt weiterzugehen und von Anfang an Stock-Flow-Modelle zu bauen. Dagegen spricht jedoch, dass Stock-Flow-Modelle ungleich schwieriger und aufwändiger sind als CLD. Diese sind dafür handlich und schnell entwickelt. Pfeile sind Funktionen! Gerade das ist der Kritikpunkt. Weil CLD sofort einleuchten – Parameter, die sich beeinflussen, sind mit einem Pfeil verbunden – meint schnell […]

Die Kunst, Wirkungsnetzwerke zu zeichnen

Im letzten Beitrag befasste ich mich mit sogenannten „Causal Loop Diagrams“ (CLD) – Deutsch etwa mit „Wirkungsnetzwerke“ übersetzt – als systemische Darstellungsmittel. Ich habe den Eindruck, dass es im systemischen Umfeld wohl kaum ein zweites, derart missverstandenes und missbrächlich eingesetztes Hilfsmittel gibt, als CLD. Das kommt vielleicht daher, dass es sehr einfach aussieht und daher jeder Berater unreflektiert darauf zurückgreift. Wirkungen wirken auf die Ursachen zurück Ein lineares Ursache-Wirkungsdiagramm (oft auch als Fischgrät-Diagramm bezeichnet)  listet die Ursachen für ein Problem auf. Ein CLD integriert das Problem und seine Lösung in ein Gesamtsystem und fragt nach Problemursachen, die sich aus der Lösung […]