Mit vernetzten Ansichten und verknüpftem Wissen Komplexität verstehen
Peter Kruse räsoniert in Next Practice – Erfolgreiches Management von Instabilität. Veränderung durch Vernetzung1: Die Zeit der Vordenker ist ein für alle Mal vorbei. Ob in Kultur, Wirtschaft oder Politik – angesichts der Komplexität und Dynamik der von uns selbst erzeugten gesellschaftlichen Wirklichkeit gibt es keine Patentrezepte mehr. Wir sind angewiesen auf die Bereitschaft aller, sich bei vollem Bewusstsein der Risiken immer wieder neu auf die Faszination gemeinsamer Lernprozesse einzulassen Das scheint mir sehr zentral zu sein! Für den Umgang mit Daynamik und Komplexität GIBT ES KEINE PATENTREZEPTE MEHR! Ob damit aber unsere Suche nach Grundprinzipien von Ungewissheit und Unvorhergesehenem […]
Unsere Filterblasen sind schlecht durchlüftet
Das Buch von Eli Pariser, Filter Bubble – Wie wir im Internet entmündigt werden1 ist momentan in aller Leuten Munde. Bei Web-Recherchen stellte Pariser fest, dass die Ergebnisse der Websuche von den zuvor getätigten Suchvorgängen abhängen. Er führt das Beispiel an, dass liberale Personen bei der Suche nach BP Ergebnisse zur Ölverschmutzung im Golf von Mexiko angezeigt erhalten, während konservative in erster Linie Informationen über die Unternehmung für Investoren sehen. Daraus schliesst Pariser, dass uns das Web immer mehr in einer Filterblase einschliesst und vor anderen Sichtweisen abschottet. Nichts Neues unter dem Himmel Du meine Güte! Und das soll der […]
Wider den Denk-Adhocismus oder „Leute, für Euer Problem gibt es gute Theorien!“
Kürzlich nahm ich an einem Workshop teil und wurde in eine Gruppe eingeteilt, die eine bestimmte Situation beschreiben und Handlungsempfehlungen abgeben musste. Ich beobachtete für einmal den Gruppen- und Problemlösungsprozess, anstatt mich voll auf die Aufgabe zu konzentrieren und war mehr als erstaunt. Natürlich trat sofort ein Moderator auf, der sich anbot, zum Problem Aussagen zu den drei Feldern „Information“, „Analyse“, „Empfehlungen“ zu sammeln. Er erklärte, dass die Empfehlungen aus den Aussagen und diese wiederum aus den Informationen folgen sollten. Jedes Gruppenmitglied nannte nun, was ihm gerade in den Sinn kam. Das lief relativ brainstormartig ab. Nach einigen Minuten waren […]
Kleine Dinge markieren die große Trennlinie zwischen Erfolg und Versagen1
Kürzlich übernahm ich die Leitung eines kleinen Teilprojekts und legte gleich los. Ich überlegte mir, was zu tun sei, startete erste Telefone und verschickte Mails, nahm Kontakt zu Stakeholders auf und raportierte zum (Projekt-)Management. Alles, wie es sich gehört. Einiges war willkommen und von Erfolg gekrönt, anderes stiess auf Kritik und enthielt Konfliktpotential. Deshalb hielt ich nach einigen Tagen inne und überlegte mir, was ich gemacht habe und wie ich vorgegangen bin. Ich stellte fest, dass ich weder einem fundierten Plan gefolgt bin, noch irgendwelche rationalen Überlegungen zum Vorgehen gemacht habe. Mein Vorgehen war intuitiv-inkrementell-agil…. Das hat mich veranlasst zu […]
Brauchen wir noch Helden?
Ist es sinnvoll, weiterhin auf Ruhm und Ehre zu setzen und so zu tun, als wäre alles machbar? Der Management-Denker und Systemtheoretiker Dirk Baecker schreibt: Helden sind Leute, die den Blick für die Gegenwart scheuen und sich stattdessen auf …ihre glorreiche Zukunft konzentrieren. Bis vor nicht allzu langer Zeit wurden hart durchgreifende Sanierer zu Helden hoch gejubelt. Man applaudierte denjenigen, die in ihren übersteigerten Selbsteinschätzungen genau wussten, was zu tun ist, die Organisationen verschlankten und die übrig gebliebenen Leute zum Ziel „prügelten“, bis wieder schwarze Zahlen geschrieben werden konnten. Die Nachfrage nach solchen Helden ist zwar leider immer noch nicht […]
Das Duschstangenspiel
Nach dem Bierspiel habe ich mit den Studenten das Spiel mit der Duschvorhangstange gespielt (auch „Avalanche“ genannt1). Acht bis zehn Personen teilen sich in zwei Gruppen je zu viert oder fünft auf. Beide Gruppen stehen je in einer Reihe und zwar so, dass sie sich gegenseitig ansehen, vielleicht ein wenig versetzt. Alle strecken nun ihren rechten Arm hervor und von der rechten Hand den Zeigefinger. Es hängen nun acht bis zehn Zeigefinger nebeneinander im Abstand von ca. 40 cm in der Luft. Auf diese Zeigefinger legt der Spielleiter eine möglichst leichte Stange, z.B. eine Duschvorhangstange. Ziel ist es, gemeinsam die […]
So viel Intuition verträgt Ihr Unternehmen!
Rezension eines neuen Buches von Andreas Zeuch Immer mehr Spatzen pfeifen es vom Dach: die herkömmlichen Vorstellungen und Ansichten unserer Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik bedürfen einer dringenden Revision. Andreas Zeuch räumt in seinem eben erschienenen Buch Feel it! Soviel Intuition verträgt Ihr Unternehmen 1 mit so mancher unternehmerischen Lügengeschichte auf. Eine davon ist der Homo Oeconomicus, der rein rational agierende Mensch, der stets seinen Nutzen maximiert. Noch nie war ein Mensch in der Lage, seinen Nutzen zu optimieren. Das wäre ja noch schöner, wenn jeder optimieren könnte! Optimierungsaufgaben gehören in die Mathematik und bilden dort eine Klasse höchst reiz- […]
Projekte scheitern am Top-Management
Unter dem Titel Verhalten des Linienführungskräfte im Projektmanagement veröffentlichte Dr. Stefan Hagen in seinem pm-blog eine interessante Liste mit 10 häufigen Managementfehler1. Der zweite und elfte Eintrag der Liste lautet Die Projektteams werden direkt oder indirekt gezwungen, den Best-Case zu planen. Wenn dieser dann nicht eintritt, wird das Team oder der/die Leiter/in verantwortlich gemacht Das ist leider nur allzu wahr. Allerdings handelt es sich um ein einfaches Gefangenendilemma, aus dem es noch immer kein Entkommen gibt. Wenn das Unternehmen das Projekt gewinnen will, muss es ein attraktives Angebot machen. Da man heute Attraktivität mit „billig“ oder gar „gratis“ verwechselt, erhält […]
Was verstehen Sie unter Verschwendung?
Karl Heinz Däppler fragt, welche Rolle bei der projektübergreifenden Lessons Learned Wissenskultur die Thematik „Lean Managment“ spiele. Komplexitätsmanagement fordert ein Management, das der (in den letzten Jahren in schwindelerregende Höhe gewachsenen) Komplexität angepasst ist und sich Strategien bedient, die es erlauben, die Entropie eines komplexen Systems in die Umgebung auszulagern. Die Entropie ist das Mass für die Unsicherheit, die komplexen Systemen inhärent ist. Projektübergreifendes Lessons Learned Wissensmanagement ist eine solche Strategie. Wenn Lean Management ebenfalls zum Entropieexport beitragen kann, dann könnte es eine wichtige Rolle spielen. Der Begriff „Lean“ könnte jedoch falsch verstanden werden. Ich habe hier immer wieder darauf […]
Ein Anforderungsmodell in Migrations- und Integrationsprojekten
Wenn wir Bedürfnisse als „inhaltliches Verständnis der Funktionen“ begreifen, dann können wir in Migrations- und Integrationsprojekten einen kooperativen Prozess des Bewusstwerdens der Anforderungen beobachten, der drei Dimensionen hat: Inhaltsdimension: u(pi,fj) ist der Grad des inhaltlichen Verständnisses für die Funktion fj bei dem Stakeholder pi. u ist ein Skalarfeld. Dokumentationsdimension: d ist der Grad der Dokumentation aller Funktionen fj, für die u(p,fj)>0 für mindestens einen Stakeholder p. Dimension der Tests: C ist die Anzahl der Testfälle, die nicht erfolgreich durchgeführt werden konnten („conditional passed“ oder „failed“), also (Total durchgeführte Testfälle Ctot – erfolgreich durchgeführte Testfälle Cpassed). Ein Testfall ist ein Run […]