Ein Tag unter der ligurischen Sonne

Die folgende Bildergeschichte illustriert einen Tag in unserem Leben an der italienischen Riviera. Diano Marina liegt in einer Art Wetternische. Es ist hier meist trockener und sonniger als in Genua/Savona oder als an der französischen Riviera. 2022 ist zusätzlich ein sehr schöner, heisser und trockener Sommer. Wir geniessen ihn in vollen Zügen. Im Juli und August gehen wir jeden Morgen schwimmen. Wegen der Hitze chillen wir nachmittags meistens, lesen, dösen oder ziehen uns einen Film rein. Aber schauen Sie selbst….

So kündet sich morgens um 6 die Sonne hinter dem Apennin an….von unserem Schlafzimmerfenster aus gesehen. Wir schauen da ungefähr Richtung La Spezia, allerdings mit scharf gestelltem Tele. Aber um diese Zeit schlurfen wir mal eben auf die Toilette, ohne Brille.
Sehr schnell steigt die Sonne dann über den Horizont, während ich im Bett nochmals Flickr und Instagram checke und vielleicht an einem Foto der letzten Tage herum bastle.
Endlich dem Bett entflohen, muss ich meinen alten Körper zunächst mal hochfahren und mit paar Übungen zum Gebrauch vorbereiten. In der frischen Morgenluft mit Blick auf’s Meer gelingt das locker.
Eine der obligatorischen Übungen ist ein gut dreiminütiger Kopfstand. Natürlich absolviere ich alle Übungen am Stück. Hier habe ich jedoch etwas gewartet bis die Sonne auf die Terrasse schien, um ein besseres Bild zu bekommen, das Barbara geschossen hat. Im Hintergrund der Pizzo d’Evignon, eine 1000 Meter hohe Erhebung, auf die wir bereits dreimal hochgestiegen sind.
Nachdem ich einen Teller Früchte und Joghurt gegessen habe, geht’s dann mit den Badeutensilien runter zum Strand. Manchmal fahren wir mit dem Auto, vor allem, wenn wir nach dem Schwimmen noch Einkaufen müssen und Trinkwasser vom Spendeautomaten holen müssen. Die Gemeinde bietet für 5 Cent pro Liter Trinkwasser offen an.
Hinunter geht es durch Pinien- und Olivenhaine. Der Pfad war bis vor kurzem ungepflegt, abschüssig und als „pericoloso“ bezeichnet. Vor paar Wochen hat ein kleiner Bagger den Pfad zu einem richtigen Feldweg umgewandelt.
Bei diesem Turm geht’s dann nur noch eine Treppe zum Strand hinunter. Dort unten ist der einzige Camping in Diano Marina, der direkt am Meer liegt. Die Camper fahren am Turm vorbei, die Strasse hinunter. Die Strasse rechts oben heisst „Incomputa“. Sie führt direkt am Meer entlang in’s Nachbardorf Imperia und kann nur zu Fuss begangen werden. Für jeglichen Verkehr ist sie gesperrt.
Kurz vor dem Strand wechsle ich meine Laufschuhe gegen die Badeschlappen aus, aber nur, weil ich hier sitzen kann.
Hier ist unsere „Garderobe“, wo wir uns zum Schwimmen vorbereiten, ein kleiner öffentlicher Strandabschnitt. Ich behalte das T-Shirt an, als Sonnenschutz, möglicherweise auch ein wenig als Quallenschutz, falls es vereinzelte haben sollte und in Jahren, wo’s nicht so schön warm ist, wie in diesem, als Kälteschutz…
Dann geht’s aber endlich ab in’s Wasser. Wir machen einander das grosse Ok-Zeichen, wie wir es als Taucher gewohnt sind und tauchen dann in’s kühle Nass.
Nach dem wir ca. eine halbe Stunde geschwommen sind, bzw. etwa 800 Meter, gehen wir zum Capucchino in das Café Cap Landen, unweit von unserem Strand. Eigentlich ist es vor allem für die Campingfreunde da. Man kann da auch zufriedenstellend abendessen.
Die Aussicht von diesem Café ist wirklich sagenhaft und gerade recht, um sich vom Dauerschwimmen zu erholen.
Wieder zuhause angekommen, müssen die Ausrüstungutensilien mit Süsswasser gewaschen und zum Trocknen aufgehängt werden.
Danach arbeite ich etwas, z.B. Entwicklung von Mathematikaufgaben für die Fachhochschule, Bilderstudien und -bearbeitung (für Flickr oder Instagram) oder ich studiere einen mathematischen Text und versuche selber, Aufgaben zu lösen. Draussen, am Fenster, drinnen am Schreibtisch oder liegend auf dem Daybed.
Derweil bereitet sich Barbara in unserer Aussenküche einen Salat zum Mittagessen vor. Ich nehme meist erst gegen 11 oder gar später eine Milch mit Brot und Butter, so dass ich Lunch für mich ausfallen lasse.
Das allmorgendliche Schwimmen ist momentan fast ein wenig unsere Haupttagesaktivität. Wenn’s aber nicht zu heiss ist, gehen wir nachmittags shoppen, wie hier in Imperia, oder …
…. oder schauen uns im Hafen um. Wenn es aber so heiss ist, wie in den letzten Tagen, kommen wir erst zum Apero aus unseren Löchern gekrochen.
Ein erster Drink liegt schon am späteren Nachmittag drin. Zu einem Drink wird hier im Allgemeinen allerlei Snacks serviert, im Preis des Drinks inklusive. Will man danach noch zum Abendessen, so muss man beim Bestellen des Drinks sagen, dass man nichts zum essen möchte, sonst mag man dann nichts mehr vom leckeren Abendessen.
Abendessen im Hafen von Imperia ist immer ein Erlebnis. Allerdings sind die Restaurants in den Touristenorten auch hier nicht gerade preiswert. Es gibt aber – vor allem im Hinterland – wunderbare kleine Osterias, die mit lokalen Spezialitäten aufwarten. Nicht selten schöpft Mama den zweiten Service gleich aus der Pfanne in den Teller der Gäste.
Meistens essen wir aber zuhause. Barbara macht u.a. ganz wunderbares Grillgemüse in unserer Aussenküche.
Bei unserer Aussicht, ist schon ein Teller Spaghetti ein Festessen! Die farbigen Würfel im Rotwein sind Kühlwürfel auf Kunststoff anstelle von Eiswürfel, die den Wein bloss verwässern.

8 Antworten auf „Ein Tag unter der ligurischen Sonne“

  1. Das schaut ja wirklich sehr gemütlich aus. Mir ist dieser Sommer sogar hier in der Schweiz fast etwas zu heiss. Weil wir noch in Namibia waren im April/Mai habe ich dieses Jahr wirklich sehr lange Sommer. Ich freue mich auf kühlere Tage. Ich weiss, Ihr beide mögt es warm. Geniesst euer wunderbares Diana Marina weiterhin in vollen Zügen. Liebe Grüsse Elisabeth

    1. Vielen Dank, liebe Elisabeth. Ja, wir lieben es sonnig und warm und essen gerne draussen. Wir wünschen dir bald kühle Tage. Herzlichst, Peter&Barbara

  2. Lieber Peter

    Deine Berichte lese ich immer wieder sehr gerne,
    spannend, informativ und man möchte gleich dabei sein. Auch Deine Fotos einfach genial und meisterhaft! Ich wünsche Euch noch wunderschöne Tage und geniesst es (dies muss man Euch aber gar nicht sagen)! Mit lieben Grüssen auch an Barbara herzlichst Ursula

  3. So tolle und „anmächigele“Bilder und Texte. Unglaublich schön, so eine Sommerresidenz zu haben. Danke ❤️lich Hanna aus Rapperswil 🙃

  4. Liebe Barbara,lieber Peter. Bin neu bei Facebook und habe den interessanten Beitra
    g und die Superbilder verschlungen. Ganz toll.Vielen Dank

  5. Hallo Peter, ein sehr schöner Bericht. Der Tagesablauf ähnelt dem Unseren während unserer Tage dort.
    Wir wohnten in einem alten wunderschön gestaltetem Haus in Cipressa,von der Dachterrasse hatten wir einen grandiosen Blick aufs Ligurische Meer, dort war unser Lieblingsaufenthalt….essen, trinken, lesen, dösen, spielen…..ein Traum
    Liebe Grüße
    Susanne

    1. Hallo Susanne,

      danke für deinen Kommentar. Der Unterschied zu euch ist wohl, dass wir hier leben. Wir sind normalerweise von Mai bis September hier und von Oktober bis März in Sri Lanka. Aber dieses Jahr werden wir wohl Sri Lanka später beehren….

      Herzlichst, Peter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.