Neues Managementdenken

Schon in den 90ern wurden Konzepte und Frameworks für ein Neues Managementdenken vorgelegt. Seither werden die Forderungen zunehmend lauter, dass im Management ein Umdenken passieren muss, wenn wir die sich immer schärfer abzeichnende Krise überwinden wollen.

Wir sind es selbts, die den Teufelskreis antreiben

Diese Stimmen verhallen jedoch ungehört, weil

  • Shareholders naturgemäss eine möglichst hohe Rendite erhoffen („Shareholders“, das sind Sie und ich, wenn wir unser Erspartes in Aktien oder Fonds anlegen; oder freuen Sie sich nicht, wenn Ihre Anlage eine hohe Performance aufweist?)
  • CEO dadurch gehalten sind, das Unternehmen stets zu 100% auszulasten und einen Auftrag am andern abzuwickeln, auch wenn dafür „Tag und Nacht“ gearbeitet werden muss
  • Kunden von den Projektleitern die Einhaltung des sonst schon knappen Endtermins fordern, koste es, was es wolle (z.B. die Marge) und mit Konventionalstrafe drohen

Held ist derjenige, der es schafft, hohe Renditen aus dem Unternehmen zu erwirtschaften, immer höhere Marktanteile zu sichern und „auf Teufel komm raus“ dem ökonomischen Prinzip zu folgen: Mit möglichst geringem Aufwand einen möglichst hohen Nutzen zu erreichen. In Projekten versucht der Auftragnehmer den Aufwand zu minimieren und der Auftraggeber den Nutzen zu maximieren. Das führt zu den sattsam bekannten Konflikten.

Solange also die Mehrheit möglichst hohe Renditen fordert und einen möglichst hohen Lohn anstrebt, wird zunächst gar nichts aus der Forderung nach Umdenken. Das Umdenken muss bei uns selbst anfangen.

  • Sind Sie bereit, bei Ihrer Altersvorsorge auf paar Prozente zu verzichten?
  • Sind Sie bereit, mit einem Minimallohn auszukommen und dafür mehr Zeit zum Lernen und Nachdenken zu haben?
  • Wenn Sie das nächste Mal eine neue Stelle suchen und Sie die Alternative zwischen zwei Jobs haben, wobei der eine 5000 und der andere 10‘000 Was-auch-immer-für-Geldeinheiten abwirft: welchen nehmen Sie?
  • Wer hat das bessere Image? Der erfolgreiche Manager in schnittigem Anzug, der jährlich schätzungsweise ein paar 100‘000 Franken abräumt und einen tollen Wagen fährt, oder der intellektuelle Gelegenheitsjobber in Jeans, der immer knapp bei Kasse ist?

Warum immer neue Konzepte erfinden?

In den letzten 20 Jahren wurden eine Menge ausserordentlich vielversprechende und nützliche Managementkonzepte vorgestellt. Die meisten wurden im besten Fall mehr oder weniger intensiv diskutiert, um dann wieder in Vergessenheit zu geraten. Wenn ein Managementkonzept überhaupt den Weg in den harten Businessalltag gefunden hat, dann ist es wahrscheinlich ein Dünnbrettbohrer-Konzept.

Unterdessen werden immer neue Konzepte erfunden und vorgestellt, als dass versucht wird, die zwei oder drei vielversprechendsten einzuführen und weiterzuentwickeln.

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