Sri Lanka für Anfänger

und solche, die schon lange nicht mehr in Sri Lanka waren

Wer nach langem wieder einmal oder überhaupt das erste Mal nach Sri Lanka kommt, hat viele Fragen. Ich will versuchen, einige dieser Fragen zu beantworten. Alles fängt mit Ihren Bedürfnissen an. Warum wollen Sie überhaupt nach Sri Lanka kommen?
Wie ich in meinem Blogbeitrag Das Paradies ist umgezogen erklärt habe, zählt Sri Lanka 10 Tourismussparten, nämlich

  • Adventure Tourismus (Trekking, Rafting, Diving, etc.)
  • Agrotourism (z.B. Tee)
  • Art, Culture & Heritage Tourismus
  • Ayurveda Tourism
  • Businesstourismus (z.B. Ausstellungen, Kongresse)
  • Digital Nomads
  • Festival Tourismus
  • Kulinarischer Tourismus
  • Natur- und Wildlifetourismus
  • Wellnesstourismus

Sie können aus dieser Liste auswählen, was Sie an Sri Lanka interessiert. Klar, die meisten interessieren sich gleich für mehrere Sparten. Es gibt aber auch Touristen, die buchen sich ein schönes Hotel und bleiben zwei Wochen dort, ohne jeglichen Kontakt zu Land und Leute. Andere kommen bloss für eine ein- oder knapp zweiwöchige Ayurveda-Kur.

Je nachdem, was Sie also hier in Sri Lanka suchen, werden Sie eher stationär oder herumziehend sein. Das ist für die Wahl der Unterkünfte wichtig.

Trekking, Natur- und Wildlife

Wenn Sie gerne wandern, dann ist der Pekoe Trail, den ich in meinem Blogbeitrag Das Paradies ist umgezogen beschrieben habe, genau das Richtige für Sie. Da er sich über eine Länge von 300 Km hinzieht und in 22 Tagestouren aufgeteilt ist, können Sie überall im Gebirge einsteigen.

Wenn Sie sich hingegen auch noch für Natur- und Wildlife interessieren, dann empfehle ich den Raum „Badulla – Ella – Haputale“. Nuwara Eliya – oder wie der Sri Lanki kurz sagt: „Nurelia“ – ist auf 1800 Meter Höhe und sehr kalt. Gemäss Wetterapp ist es dort jetzt, um 12:30 Uhr, gerade mal 15 Grad Celsius! Von Haputale aus erreichen Sie z.B. den Horton Plains Nationalpark innerhalb einer guten Autostunde (obwohl bloss 33 Km enternt). Der Standard-Trail via die beiden World’s End und Baker’s Falls ist recht gut frequentiert. Dennoch können Sie mit etwas Glück im Horton Plains Nationalpark sogar der Welt grösste Leoparden sehen.

Elefanten im Udawalale Nationalpark

Von Haputale aus sind Sie auch schnell im Udawalala Nationalpark, wo Sie mit Sicherheit Elefanten sehen werden. Manchmal kommen sie so nahe an den Jeep, dass Sie sie mit ausgestrecktem Arm fast streicheln könnten (was ich aber nicht empfehle).

Vielerorts – vor allem im Süden – werden auch Whale Watching Touren angeboten. Es ist zwar richtig, dass es hier der Welt grösste Säugetiere, die Blauwale, gibt. Aber dennoch war ich hier noch nie auf einer Whale Watching Tour und werde wohl auch nie gehen; dann schon eher von Imperia aus, an der ligurischen Küste, wo täglich nur ein Boot fährt und nicht hunderte, wie hier.

Sie sind auch schnell auf dem Little Adam’s Peak, eine gemütliche Wanderung auf einen Hügel, von dem aus man eine fantastische Aussicht geniessen kann. Vom richtigen Adam’s Peak – oder wie der Sri Lanki sagt: Sri Pada – würde ich persönlich abraten. Aber gehen Sie an den Fuss des Trails, wo es viele Strassenstände hat. Schauen dem Treiben zu, den Pilgern und den Trägern, die mit einer grossen Bürde den anstrengenden Aufstieg in Angriff nehmen.

In Sri Lanka hat es viele streunende Hunde, vor allem auf den Stränden. Berühren Sie sie niemals, denn sie sind schmutzig und eventuell voller Ungeziffer, die sie Ihnen übertragen können. Füttern Sie niemals wilde Tiere! Affen sind zwar drollige Kerle, aber wenn Sie anfangen, sie zu füttern, entwickeln sie diesbezüglich Erwartungen. Kommen Sie den Erwartungen nicht nach, werden die Affen aufdringlich und können Sie verletzen!

Kunst, Kultur, Festivals

Wenn Sie eher an Kultur und Kunst interessiert sind, rate ich zum Raum „Kandy – Dmbulla – Anuradhapura“. Und wenn Sie im August reisen (wollen oder müssen), dann gehen Sie unbedingt an die Perehera in Kandy. „Perahera“ – gesprochen: Peräherä – ist eine Prozessionsart in Sri Lanka, an der oft reichgeschmückte Elefanten eingesetzt werden. In der ersten Augustwoche gibt es täglich solche Perahera. Die Reihe endet in der grossen Randoli Prozession, deren exotisches Flair uns Europäer immer wieder in ihren Bann zieht. Auf Kandy Perarhera Daten finden Sie stets die aktuellsten Daten der Esala Perahera.
Wenn Sie Glück haben, sind Sie gerade während eines Vollmonds in Colombo oder Kandy. An Vollmond feieren die Sri Lankis jeweils das Fest Poya (an dem es in vielen Restaurants kein Bier gibt). Manchmal gibt es an einem Poya eine Perahera, auch in den Wintermonaten.

Februar-Perahera in Colombo

In Dambulla ist der berühmte Royal Cave Temple. Sie müssen zuerst einen felsigen Hügel ersteigen, oft von emsigen Strassenverkäufern oder frechen Affen begleitet, um dann barfuss den Tempel zu betreten, in dessen Innerem viele z.T. farbenfrohe und überlebensgrosse Buddhas stehen, sitzen und liegen.

Zwischen Kandy und Dambulla gibt es schon einiges zu sehen: In Kandy steht der Zahntempel, der angeblich einen Schrein mit einem Zahn Buddhas aufbewahrt, in Matale steht der Aluviharaya Rock Cave Temple für diejenigen, die nicht bis Dambulla hoch wollen, in Nalanda ist der Central point of Sri Lanka und überall entlang der Strasse zwischen Kandy und Anuradhapura gibt es viele Kräutergärten und Safari Angebote.

Anuradhapura war in der Antike einer der grössten Städte der Welt, bis sie um 1000 n. Chr. von einem indischen Tamilreich erobert wurde. Es gibt in Anuradhapura viele historische Denkmäler und Ruinen zu sehen.

Kulinarisches und Wellness

Sie können überall auf der Insel hervorragend essen. Die bekannten Sri Lanka Currys bestehen im Allgemeinen aus mehreren Schälchen, in denen verschiedene vegetarische Speisen serviert werden: Linsen, Kartoffeln, Jackfruit, Auberginen, Bohnen, Blumenkohl, Mango, etc. Im Gegensatz z.B. zu thailändische Currys, haben dei Sri Lankischen wenig Sauce. Abgesehen von der typisch asiatischen Gewürznote erinnert mich z.B. das Kartoffelcurry an ein Schälchen Salzkartoffeln in Europa. Die einzelnen Currys werden nie gemischt und kommen zusammen mit Reis. Daher heissen viele Restaurants, die Currys anbieten, einfach und simpel Reice and Curry. Fish- oder Chicken Curry haben einfach ein Schälchen mehr, in welchem ein paar Fisch- oder Huhnstückchen liegen.

Wer die Zutaten lieber alle gemischt serviert haben möchte, frage nach Devilled Fish oder Devilled Chicken. Das ist ein wunderbares Gericht, das jedoch – Nomen est Omen – etwas rassig daherkommt. Wer lieber nur mild essen will, wähle vielleicht besser eine andere Feriendestination (natürlich findet man hier auch europäische Speisen – aber dafür muss man ja nicht eine kulinarische Sri Lanka Reise machen). Wer es genau wissen möchte, buche eine Cooking Class, in welchem Curryzubereitung gelehrt wird.

Curry Cooking Class in Haputale

Unter Wellness verstehe ich hier mal Strandferien. Zwar gibt es sogenannte Spa, aber gerade Entspannungsmassagen sind hier in Sri Lanka weniger verbreitet als drüben in Südostasien.

In Sri Lanka gibt es dafür viele unberührte Traum- und Postkartenstrände. Ich kenne nicht alle, habe aber in verschiedenen Touristeninformationen gelesen, dass die Strände hier im Süden zu den schönsten der Welt gehören. Neben der fast menschenleeren Stränden, gibt es auch richtige Touristenhotspots, wo sich viele Backpackers tummeln. Wer also Betrieb mag, kann hier durchaus auch auf seine Rechnung kommen.

Im Blog webundwelt schreibt eine Wibke, dass sie es während der Reiseplanung hilfreich findet, die Reiserouten anderer zu studieren. Wenn ich also einen Tourenvorschlag zur Erkundung Sri Lankas machen würde, sähe der etwa so aus. Es ist ein sehr subjektiver Vorschlag. Meiner Meinung nach sollte man Langstreckenflüge von 10 und mehr Stunden nicht für einen Aufenthalt von bloss einer oder zwei Wochen auf sich nehmen. Wer nach Sri Lanka kommt, benötigt mindestens einen Monat, besser 6 Wochen, um Land und Leute kennen zu lernen. Da ich selbst fünf Monate im Jahr in Sri Lanka lebe, habe ich diese Tour in mehreren Anläufen durchgeführt.

  • Tag 1 Transfer Negombo – Colombo, Bezug der Unterkunft
  • Tage 2-3 Colombo erkunden. Tuktuk-Safari, Fort, Barefoot, Bars und Restaurants
  • Tag 4 Transfer nach Galle, Zwischenstop im Brief Garden by Bewis Bawa
  • Tag 5 Galle Fort, Sonnenuntergang
  • Tag 6 Backpacker-Hotspot „Unawathuna“ (von Galle aus)
  • Tag 7 Transfer in den Sinharaja Forest. Bezug der Unterkunft
  • Tag 8 Tour durch den Sinharaja Forest
  • Tag 9 Transfer nach Tangalle, Coconut Hill, Dondra, Fischerhafen, Tangalle Beach
  • Tag 10 Beaches aud der Westseite von Tangalle, Abends Kalametiya Bird Sanctuary
  • Tag 13 Udawalawe Nationalpark, inkl. Fütterung der jungen Waisenelefäntchen (von Tangalle aus)
  • Tag 14 Frühmorgens Mawella Lagoon Safari; danach Transfer in ein Zeltcamp im Yala Nationalpark, Übernachten im Zelt
  • Tag 15 Safari im Yala Nationalpark
  • Tag 16 Transfer zur Arugam Bay, happy hour und nightlife
  • Tag 17 Transfer nach Haputale, Bezug der Unterkunft, Abends Curry Cooking Class
  • Tag 18 Kleiner Adams Peak und/oder Lipton’s Seat, Besichtigung einer Teaplantage, abends ev. Ausflug nach Ella
  • Tag 19 Horton Plains National Park (von Haputale aus)
  • Tag 20 Ein Abschnitt des Peakoe Trails mit Guide
  • Tag 21 Transfer nach Nuwara Eliya, unterwegs Besichtigung der Ambewela Farm; übernachten in Nuwara Eliya (warme Kleidung!)
  • Tag 22 Zugfahrt nach Kandy (der Driver fährt das Gepäck nach), Bezug der Unterkunft
  • Tag 23 Kandy Botanischer Garten
  • Tag 24 Ein Abschnitt des Peakoe Trails mit Guide
  • Tag 25 Transfer nach Dambulla mit Stop in einem Spice Garden. Von Dambulla aus Aufstieg auf den Pidurangala-Felsen
  • Tag 26 Ausflug zum UNESCO Weltkulturerbe Polonnaruwa mit seinen unglaublichen Ruinen und Statuen
  • Tag 27 Transfer nach Anuradaphura, Royal Palace of King Vijayabahu
  • Tag 28 Transfer über den Elefantenpass nach Jaffna
  • Tag 29 Mannar, Besuch des Talaimannar Lighthouse und Adam’s Bridge
  • Tag 30 Transfer nach Negombo, Bezug eines Hotels, am Strand von Negombo herumliegen
  • Tag 31 Abflug

Das ist eine sehr theoretische Tour, denn in Sri Lanka ist es so heiss, dass man gerne ein wenig herum chillt. Täglich etwas zu unternehmen ist sehr anstrengend!

Mit 15 km/h durch das Hochland Sri Lankas

Nun sollte es Ihnen leicht fallen, ein individuelles Programm zusammenzustellen und ihre Unterkünfte zu buchen. Hier in Sri Lanka finden Sie überall Unterkünfte für 10 bis 1000 US$ die Nacht. Wenn Sie keine bösen Überraschungen erleben möchten, sollten Sie jedoch mit ca. 80 Dollar rechnen, je nachdem, in welchem Gebiet Sie wohnen möchten. Selbstverständlich ist es z.B. in Colombo etwas teurer als in einer sehr abgelegenen Gegend.

Wenn Sie im Land herumziehen wollen, rate ich vom Tuktuk ab. Wenn Sie länger als eine Stunde in einem Tuktuk sitzen müssen, verleidet es Ihnen, weil alle Glieder schmerzen. Klar können Sie auch einen öffentlichen Bus nehmen und das ist wohl die authentischste Art zu reisen. Die hiesigen Busfahrer fahren wie Verbrecher und einen Fahrplan suchen Sie vergebens. Wenn Sie in Google Maps auf eine Bushaltestelle klicken, sehen Sie zwar, in wie vielen Minuten der nächste Bus abfahren sollte. Aber wenn Sie z.B. umsteigen wollen, werden Sie sich durchfragen müssen, wo der Anschlussbus abfährt. Dabei können Sie nie so ganz sicher sein, ob der angesprochene Sie verstanden hat und Ihnen auch die richtige Auskunft erteilt. Am besten, Sie überprüfen die Fahrt laufend in Google Maps. Mit Gepäck ist es ein wenig mühsam, Bus zu fahren, aber es ist sicher ein Abenteuer für sich.

Die weitaus bequemste Art zu reisen bieten Drivers an. Wir sind schon mehrere Wochen mit einem Driver auf der Insel herumgereist. Er ist stets dabei, übernachtet in sogenannte Driver Rooms, isst für sich und erfüllt Ihnen alle Reisewünsche. Er nimmt auch Kontakt mit einem eventuellen Vermieter von Apartments auf, fragt nach dem Weg und macht Sie während der Fahrt auf dies und das aufmerksam. Die Driver sind immer auch Guides. Ein Driver kostet pro Tag ca. 100 Dollar, selbstverständlich inkl. Wagen und allem. Wenn Sie also zu viert oder zu sechst sind, dann kostet er pro Person nicht mehr als ein Tuktuk.
In der Facebook-Gruppe Sri Lanka – Travel Tips & Advices macht jemand darauf aufmerksam, dass es am sichersten und günstigsten ist, wenn man schon im Vorfeld der Reise einen Driver für die ganze Zeit bucht.

Visumangelegenheiten

So, jetzt ist es aber an der Zeit, sich um das Visum zu kümmern. Sie sollten jedoch das Visum höchstens drei Monate im Voraus beantragen. Wenn Sie also innerhalb der nächsten drei Monate nach Sri Lanka reisen wollen und einen noch mindestens sechs Monate gültigen Pass haben, gehen Sie auf die Website Online Visa Application. Es gibt viele Agenturen, die das Visum für Sie beantragen und dafür natürlich etwas verlangen. Aber das können Sie sparen und das Formular auch leicht selbst ausfüllen. Wenn Sie gleich zum Formular gehen wollen, tuts auch der Link Online ETA Application (ETA = Electronic Travel Authorisation). Wählen Sie Tourist ETA Apply for an Individual und füllen Sie alles wahrheitsgemäss aus. Als Grund für die Einreise wählen Sie Sightseeing or Holidaying. Das Feld für die Adresse in Sri Lanka scheint ziemlich unsensibel zu sein. Meist reicht schon nur der Ort ihrer ersten Destination, ev. mit Postleitzahl.
Am Schluss müssen Sie mit der Kreditkarte ca. 50 Dollar bezahlen. Wenn die Zahlung beim ersten Mal nicht funktioniert, ist alles weg und Sie müssen das ganze Formular erneut ausfüllen. Aber das macht nichts. Betrachten Sie es als Teil der Abenteuerreise, die für Sie soeben beginnt.

Sie werden sofort eine automatische Eingangsbestätigung mit ETA-Nummer erhalten. Nach ein paar Stunden oder ein paar Tagen erhalten Sie die Bestätigung, die mit We are pleased… beginnt. Wenn Sie dieses Schreiben nach 3-4 Tagen nicht erhalten haben, dann gehen Sie auf die Seite Überprüfen und geben die ETA-Nummer sowie die verlangten Daten ein. Sie sehen dann, ob Ihrem ETA-Antrag stattgegeben wurde.

Gleich unterhalb des Antragformulars gibt es einen Link, um die Arrival Card auszufüllen (Sie erinnern sich: dieses Miniformular hat man früher jeweils im Flugzeug erhalten und musste es bis zu Landung ausgefüllt haben). Das funktioniert aber nur 3 Tage vor Abflug und meistens beantragen Sie Ihr Visum bedeutend früher. Sie können die Arrival Card aber auch hier ausfüllen: Digital Arrival & Departure Portal. Die Arrival Card erwartet im Adressfeld zwingend bloss eine Zeile. Sobald Sie die Arrival Card ausgefüllt abgeschickt haben, kann die Reise beginnen.

Vielleicht noch etwas, was Sie im Vorfeld der Reise tun sollten, falls Sie eine Drohne besitzen. Sie benötigen eine Haftpflichtversicherung über eine Million Dollar. Ihre Drohne muss eine Sri Lankische Registrationsnummer tragen. Sie benötigen für jeden Flug eine Erlaubnis. Die Registrierung und das Einholen der Flugerlaubnis benötigt seine Zeit. Machen Sie das gemütlich schon von zuhause aus! Schauen Sie hier: drones

Drohnenfoto von „unserer“ Mawella-Beach bei Tangalle

Packen

Jetzt gehts ans Packen. Welche Kleider Sie mitnehmen wollen, ist Ihrem Geschmack überlassen. Denken Sie daran: Sie sind hier in einem tropischen Land mit tropischem Klima. Das bedeutet:

Ich bin grundsätzlich immer schweissnass. Es nützt auch nichts, ständig zu duschen (a propos „duschen“: in Sri Lanka ist die Bereitstellung von Duschwasser mit Aufwand verbunden; lassen Sie nicht länger als total zwei Minuten Wasser laufen). Wenn Sie ständig schwitzen, dann akzeptieren Sie das einfach. Immerhin nehme ich innerhalb fünf Monaten allein durchs Schwitzen ein paar Kilo ab. Das bedeutet, dass Sie ein paar nicht zu schöne T-Shirts einpacken sollten und gleich auch noch eine Tube Handwaschmittel.

Ich habe 2-3 Paare lange dünne Hosen aus Baumwolle/Leinen, die ich immer dann anziehe, wenn ich in die Öffentlichkeit gehe, d.h. Einkaufen, Sightseeing, Nationalpark, etc. Wer einfach nicht auf kurze Hosen verzichten mag, achte darauf, dass sie mindestens knielang sind! Die Sri Lankis sind freundliche, liebe und zuvorkommende Menschen. Bitte würdigen Sie das, indem Sie möglichst wenig nackte Haut zeigen. Mit Badekleidern setzen Sie sich in Europa ja auch nicht in ein Restaurant, nicht einmal dann, wenn das Restaurant zum Hotel gehört, in dem Sie wohnen.

Denken Sie daran, dass es in einem tropischen Land viel regnen kann und die Strassen überschwemmt sein können. Zudem bewegen wir uns oft in Urwaldstreifen, wo es sumpfig sein kann. Es kommt daher vor, dass Sie knöcheltief im Wasser stehen. Nehmen Sie also leichte und wasserfeste Badesandalen oder Zehentrenner mit. Je nach Qualität können Sie diese Schlarpen auch für eine Shoppingtour anziehen. Andernfalls empfiehlt es sich, auch ein paar Sandalen aus wasserabstossenden und nicht-saugenden Materialien einzupacken. Die besten Erfahrungen habe ich mit leichten Trekkingsandalen gemacht. Wenn Sie Sport machen – Trekking, Rafting, Diving, etc. – dann müssen Sie die entsprechenden Schuhe mit dazu packen. Zum Wandern genügen gute Sneakers, die Sie auch im Flugzeug tragen können (Sie wissen ja: trage im Flugzeug stets die schwersten Schuhe, um Gewicht und Volumen zu sparen. Und Sie kommen ja meistens aus dem kalten europäischen Norden, wo Sie noch geschlossene Schuhe und Socken tragen).

Sie brauchen keine schönen Kleider der gar Abendrobe. Die meisten Restaurants sind einfach, offen und ab Halbsieben ist es eh dunkel. Packen Sie jedoch einen dünnen Leinenpullover oder ein entsprechendes Windjäckchen ein sowie einen leichten Seidenschaal oder einen Halsschlauch. Für die Reise aus dem kalten Norden und zurück habe ich auch stets eine dünne gerollte Daunenjacke. Denken Sie auch an Sonnen- und Regenhüte. Das Beste ist ein Hut, der das Gesicht rundum beschattet, also auch Nacken und Ohren und bei Regen das Gesicht trocken hält.

Seien Sie darauf vorbereitet, dass Ihre Kleider in einem plötzlichen heftigen Regen klitschnass werden können. Ich habe schon eine one-size-fits-all-Plastikpellerine ausprobiert. Aber sie sind nicht brauchbar. Man schwitzt darin derart, dass man etwa gleich nass wird, wie ohne Pellerine.

IT-Mittel und dazugehörende Ladegräte packen Sie gemäss Ihren Bedürfnissen ein. Laden Sie sich ein paar e-Books, Hörbücher und Videos runter und vermeiden Sie zu viel Gewicht durch papierene Bücher. Weitere individuelle Utensilien sind Ihnen überlassen: Badekleider, Sonnenbrille, Fotoausrüstung, Feldstecher, Toilettenartikel, Sportausrüstung, etc.
Was ich stets benötige, ist eine Fussbürste. Am Strand und ums Haus herum gehen Sie meist barfuss. Dann ist es angebracht, die Fusssohlen zu schrubben, bevor man ins Bett geht. In meiner Handtasche, die ich auch ins Strandbeizli mitnehme, ist immer ein Knirps, eine guten Taschenlampe, eine kleine Powerbank, eine kleine wasser- und staubdichte Pocketkamera, ein Handfächer, Mückenspray, Desinfektionsmittel, Sonnencreme, Feuchtigkeitstücher und manchmal ein Sackmesser enthalten.

Packen

Geld würde ich keines mitnehmen. Wenn Sie wollen, können Sie paar hundert Franken oder Euros mitbringen und diese hier wechseln. Der Kurs ist stets gut. Wenn wir Geld brauchen, beziehen wir es aber meist problemlos an einem ATM (Bankomat). Die schweizerische Postcard funktioniert hier reibungslos (wählen Sie den Geldbezug ohne Konversion und überlassen Sie das Ihrer Bank, bzw. der Post; Sie fahren besser so). Meistens können Sie bloss 80’000 Sri Lanka Rupien beziehen, das entspricht etwa 240 Franken, bei einer Gebühr von ungefähr 1.50 Franken.

Hier die Packliste:

  • Einfache lockere Kleider, T-Shirts, dünne weite Hosen
  • Sonnen- und Regenhüte
  • Wasserfeste offene Schuhe
  • Sandalen
  • Turnschuhe und/oder Wanderschuhe
  • Wanderstöcke
  • Dünne Jacken oder Pullover
  • Leichter Schaal oder Stretch-Halsschlauch
  • Leichte gerollte Daunenjacke
  • Toilettenartikel
  • Fussbürste
  • Heft- und Blasenpflaster, Paracetamol, Desinfektionsmittel
  • Handwaschmittel
  • Taschenschirm
  • Badekleider
  • Sonnenbrille
  • Ersatzbrille
  • Taschenlampen
  • Handfächer
  • Sonnencreme
  • Feuchte Waschtücher für Hände
  • Sackmesser
  • Fotoausrüstung
  • Feldstecher
  • Informatikmittel
  • Heruntergeladene e- und Hörbücher, Videos
  • Ladegeräte
  • kleine mobile Powerbank (10 Ah)

Ankunft

In Sri Lanka gelandet, werden Sie in die Ankunftshalle geleitet. Manchmals geht es dort wie in einem hölzernen Himmel zu und manchmal ist es ruhig und Sie können fast ohne Wartezeiten durch die Passkontrolle laufen. Beachten Sie den Stand der Sri Lanka Telekom (SLT) vor der Passkontrolle nicht und reihen Sie sich gleich in die Warteschlange ein. Beim Zöllner oder der Zöllnerin lassen Sie ein deutliches Ayubowan vernehmen und zeigen Ihren Pass. Er oder sie sollten Ihre ETA und Arrival Card in System haben. Normalerweise geht das schlank durch. Sollte es doch mal ein Problemchen geben, werden Sie vermutlich zum Immigration Officer verwiesen, gleich gegenüber der Passkontrolle. Dort kann es auch schon mal viele Leute haben, so dass Sie etwas Geduld brauchen. Aber das Personal gibt sich immer grosse Mühe, die Formalitäten reibungslos abzuwickeln.

Dann gehts an den Zollfrei-Geschäften vorbei zu der Gepäckausgabe. Das ist alles gut ausgeschildert. Wenn Sie dann endlich in der grossen Halle sind, dann können Sie bei Mobilphone-Providern eine SIM-Karte erstehen. Ich gehe stets zu Dialog. Wenn Sie zu zweit reisen, empfiehlt es sich, dass eine Person eine SIM bei Dialog und die andere eine bei SLT nimmt. Sie bezahlen wahrscheinlich etwa 30 Franken für das Package, das auch ein ansehnliches Datenvolumen enthält. Wenn Sie bereits zuhause die App „MyDialog“ und „Mobitel Selfcare“ auf Ihrem Handy installiert haben, können Sie jetzt nachschauen, wie viel Kredit und wie viele GB Sie haben. Nach einem Monat können Sie versuchen, per Kreditkarte nachzuzahlen und ein weiteres Datenpaket zu aktivieren. Klappt das nicht, gehen Sie in einen Kiosk/Laden, welcher das Aufladen von SIM-Karten anbietet.

Neben den Telekomprovidern hat es eine Reihe Driver-Anbieter. Dort können Sie jetzt einen Driver buchen, der Sie und Ihr Gepäck zu Ihrer ersten Unterkunft bringt. Hier werde ich oft gefragt, ob es Sinn macht, in Colombo zu übernachten. Das würde nur dann Sinn machen, wenn Sie vorhaben, in den ersten drei oder vier Tage die Stadt zu erkunden. Colombo ist eine knappe Autostunde von Negombo entfernt, wo sich der Flughafen befindet. Sonst gilt die Regel: wenn Sie am Vormittag ankommen, können Sie mit einem Driver an jeden Punkt der Insel gehen, also vorzugsweise dorthin, wo Ihre Reise startet. Wenn Ihr Flugzeug jedoch erst am Nachmittag, Abend oder gar in der Nacht landet, dann gehen Sie in das dem Flughafen nächstgelegene Hotel, um schnell zu einer Mütze Schlaf zu kommen.

Jetzt kann Ihr Abenteuer in Sri Lanka beginnen, je nachdem, was für ein Programm Sie sich zusammengestellt haben. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und lehrreiche Erfahrungen! Auf der Website Authentic Sri Lanka Experiences finden Sie zusätzliche Erlebniss-Ideen.

4 Antworten auf „Sri Lanka für Anfänger“

  1. lieber Peter

    dein Beitrag ist grandios, sehr interessant, spannend und sehr
    hilfsreich – Sri Lanka durfte ich schon mit euch zusammen geniessen und nun dieses Jahr habe ich mit meinen Freunden wiederum eine traumhafte Zeit erlebt – vor allem der Flug in die Camellia Hills mit Übernachtung bei Vollmond war einfach traumhaft – werde Sri Lanka wieder besuchen – nun wünsche ich dir und Barbara weiterhin eine wunderschön Zeit – herzliche Grüsse
    Ursula

    1. Vielen Dank, liebe Ursula! Ja, ich kann mir den Ausblick von den Bergen auf den Vollmond und den See vorstellen. Muss märchenhaft gewesen sein.

      Liebe Grüsse,
      Barbara&Peter

  2. Deine Infos sind genial, ich integriere gern die Erfahrungen anderer. Wir freuen uns auf die Zeit bei euch in Sri Lanka . Bald ist es soweit, Ein bisschen Nervosität ist bei allen schon zu spüren. Danke vielmals für die Vorbereitungen, Grüsse auch an Barbara. Mehr wenn wir zurück sind. Färid

    1. Vielen lieben Dank, Färid, für diesen tollen Kommentar! Ein bisschen Nervosität muss sein. Es ist die Spannung auf das Neue, das kommt. Es wird grossartig, ihr werdet es sehen!
      Wir freuen uns auch sehr auf euch. Hoffentlich wird es Nadir nicht langweilig, um uns alte Säcke herum…. 🙂

      Herzlichst,
      Barbara&Peter

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