Wenn Computer entscheiden
Seit 2016 bereiste ich den fernen Osten und die USA. Dabei lernte ich, zu fotografieren. Doch was tun mit den vielen Fotos? Ich habe verstanden, dass es im wesentlichen zwei Arten von Fotos gab: zum einen sind das Erinnerungs- und Ferienfotos, also eher persönlicher Kram. Zum anderen sind es Landschaftsaufnahmen oder Aufnahmen von Stadtszenen, ohne jeglichen Bezug zu uns. Instagram Die erste Sorte von Fotos schauen wir uns gerne ab und zu wieder an. Es ist eine angenehme Funktion sozialer Medien, einem solche Fotos zum Jahrestag wieder vorzulegen, was jeweils ein Schmunzeln hervorruft. Was aber mache ich mit der zweiten […]
Tatort „Betriebssystem“ – ein Computerkrimi.
Vor ein paar Monaten erhielt ich einen Computer ohne Betriebssystem. Klar, dass da Linux drauf muss! Schon nur des niedlichen Pinguins wegen, der das Wahrzeichen von Linux ist. Vielleicht finden Sie das Thema langweilig und einschläfernd, aber es hat durchaus gesellschaftliche Relevanz, wenn man bedenkt, dass über 76 % der Benutzer mit Windows arbeiten, gegenüber 17 % mit einem Apple-Betriebssystem. Das stellt wirtschaftliche Macht zur Disposition. Was Betriebssysteme mit einer heissen Bouillon zu tun haben, das Neue tatsächlich ganz alt ist und das vermeintlich Alte zum Feinsten gehört Kommt die ewige Diskussion um „den richtigen Computer“ dazu. Vor allem die Apple-Benutzer […]
Die Lebendigkeit des Formalen oder «Wer hat Angst vor Dapertutto?»
In meinem letzten Blogbeitrag habe ich über die Natur-Kultur-Dichotomie nachgedacht und sie im Lichte Bruno Latours Ideen beleuchtet. Seine Schlussfolgerung, dass eine strikte Trennung von Natur und Gesellschaft zu hybriden Monsterwesen führt, ist zwar eigensinnig, reiht sich aber in ein zunehmendes Unbehagen gegenüber gewissen Denkdoktrinen ein. Es scheint, dass Grundsätze der klassischen abendländischen Tradition in Frage gestellt werden, weil sie immer öfter Beobachtungen zu widersprechen scheinen. Während Latour feststellte, dass es zu Problemen kommt, wenn immer Gegensätze konstruiert und getrennt werden, stolperte z.B. Gotthard Günther über selbstreferentielle Aussagen, die sich zwar umgangssprachlich formulieren lassen, sich bei näherem Hinsehen aber als […]