Die Wissenschaft soll’s richten

Nun sind wir wieder in unser Haus in Sri Lanka angekommen. Ich werde später darüber berichten. Die Tage zwischen Süditalien und Sri Lanka habe ich genutzt, um über ein Phänomen nachzudenken, das mich schon lange beschäftigt: wie kommt es, dass in den hitzigen Debatten der existentiellen Probleme unserer Zeit vermehrt Wissenschaftlichkeit gefordert wird, oft von Menschen, die stolz darauf sind, noch nie gut in Mathe gewesen zu sein? Selbstverständlich ist Mathematik nicht der alleinige Inbegriff von Wissenschaft, aber alle Wissenschaften schöpfen ihre Erkenntnisse weitgehend aus statistischen Auswertungen ihrer Beobachtungen. Und Statistik ist ein nicht ganz triviales Teilgebiet der Mathematik. Die […]

Führen heisst Modellieren – aber wie?

Die uns umgebende reale Welt, insbesondere Unternehmen, Projekte, Familien und Gesellschaften können wir nur als Modelle wahrnehmen. Unser Wahrnehmungsapparat ist ein Modellierungstool. Das ist insbesondere in der Führung ein wichtiger Aspekt, denn wer die Richtung vorgibt, muss das Umfeld und die angesprochenen Menschen kennen (also modellieren) und Entwicklungen antizipieren (also voraussagen). Modellierung und Simulation sind nicht dasselbe Der theoretische Biologe, Robert Rosen, kommt in seinem Essay „On Models and Modeling“ zum Schluss, dass Modellierung eher eine Kunst, denn Wissenschaft sei. Er erklärt das an seiner berühmten Grafik(1). Eine Simulation hat zum Ziel, das natürliche System zu beschreiben, d.h. sein Verhalten […]

Komplexitätsreduktion? Läuft bei mir nicht.

Am PMCamp in Dornbirn 2014 kam einmal mehr das Thema Komplexitätsreduktion auf. Erstaunlich, wie sich so etwas hält, trotz jahrzehntelanger Diskussion. 1956 publizierte Ashby sein berühmtes Gesetz(1). Obwohl er nicht der erste und einzige ist, der die Notwendigkeit der Komplexität oder Varietät verstand, ist seine Aussage doch die von der Öffentlichkeit am meisten akzeptierte. Jeder hat seine eigene Vorstellung von Komplexität In einem Pausengespräch sagte mir jemand, dass man doch nicht immer die ganze Welt in Betracht ziehen könne und sich auf einen Ausschnitt beschränken müsse. Wie wahr! Nur kümmert das die Welt nicht. Wer Mist baut und dieser anderen […]

Schulleiter brüten Dorfbürgermeister aus

Am 24. und 25. Juni 2010 findet im Helmholtz Zentrum für Umweltforschung in Leipzig eine Tagung der Deutschen Gesellschaft für System Dynamics statt1. Es werden Fragen diskutiert wie Welche Folgen hätte eine Insolvenz Griechenlands? Wo liegen die Grenzen des Wirtschaftswachstums? Wie entwickelt sich der Kundenstamm eines Unternehmens? In der Leipziger Internet Zeitung kommentiert Ralf Julke in einem Artikel vom 17. Juni 2010 den Anlass und konstatiert: Die Menschheit verfügt längst über die notwendige Rechenkapazität, um komplexe Systeme und Zusammenhänge zu simulieren2 Ingenieure nutzen diese Kapazitäten, um die Auswirkungen von Erdbeben oder Tsunamis zu studieren. Nur unsere Politiker und Manager sind […]

Was kann passieren, wenn Sie sich einen Nagel eintreten?

Die Schwierigkeiten des Projektmanagements ergeben sich aus der zunehmenden Zahl von unvorhergesehenen und unerwarteten Ereignisse, die den Fortschritt des Projekts ernsthaft gefährden. Das bedeutet, dass Risikomanagement praktisch mit Projektmanagement zusammen fällt. Gehen wir noch einmal zurück zum Problem, ein zum Verkauf freigegebenes Haus zu leeren (siehe Wie räumen Sie ein Haus?). Wir können in diesem einfachen „Projekt“ drei Arten von Risiken erkennen: Man stellt plötzlich fest, dass das Füllen der Mulde falsch oder gar nicht geplant war und sie deshalb mit mehr Luft als Material gefüllt worden ist. Konsequenz: Zeitraubendes und gefährliches Umschichten des Muldeninhalts. Durch das gewaltsame Zerlegen der […]