Zu Projektbeginn steht Nichtwissen

Das Integral-Blog von Andreas Zeuch über Intuition und Nichtwissen im Management beflügelt mich zum Mitdenken. Im Artikel Ein Fall von Nichtwissen (6): Kostenexplosion bei der Elbphilharmonie vom 3. Februar 2010 schildert Andreas Zeuch eindrücklich, wie ein noch laufendes Hamburger Bauprojekt die geplanten Kosten und Termine weit überziehen wird (statt 186 Mio Euro wird der Bau 400 – 500 Mio Euro kosten)1. Dasselbe ist ja auch von der Oper Sydney bekannt und gilt – wie Zeuch richtig feststellt – für die meisten Infrastruktur- und Grossprojekte. Projektfachleute, die mit Zertifizierungen viel Geld verdienen, lullen uns zwar mit ihren Beschwörungen ein, (terminliche und […]

Welchen Hypothesen geben Sie den Vorzug?

Welcher Hypothese (Modell, Theorie) würden Sie eher zustimmen? Derjenigen, deren Voraussetzungen (Prämissen) auf wackeligen Füssen steht, aber deren Vorhersagen erstaunlich gut mit den Beobachtungen überein stimmen. Oder derjenigen, deren Voraussetzungen (Prämissen) die Situation gut beschreiben, aber deren Vorhersagen höchstens mittelprächtig zutreffen, wenn überhaupt? Ihre Antwort kann für das Management wichtig sein, denn Sie planen, entscheiden und handeln meist aufgrund einer Hypothese oder Annahme. Bisher gab ich der Hypothese, deren Voraussagen zutreffen, den Vorzug. Ich gelange aber immer mehr zur Überzeugung, dass es wichtiger ist, wenn die Prämissen stimmen. Das Modell von Hotelling basiert zwar auf eher realitätsfernen Prämissen (siehe Wo […]

Durchwursteln statt Planen!

Uwe Schimank spricht mir aus dem Herzen, wenn er schreibt, dass in sehr „komplexen“ Umgebungen die Methode der Planung zugunsten des Inkrementalismus oder gar der Improvisation in den Hintergrund rückt1. Er meint, dass nur wenig komplexe Projekte geplant werden können. Nimmt die Komplexität zu – wie er es nennt – dann nimmt die Fähigkeit zu rationalem Handeln linear ab. Die entsprechenden Handlungsalternativen zum Planen heissen dann Inkrementalismus und Improvisation.  Nicht nur Nachjustieren, sondern auf den Kopf stellen! Ich gehe mit ihm durchaus einig darin, dass Planung in komplexen Situationen eine Illusion, ja sogar kontraproduktiv ist, wenngleich ich den Begriff „Komplexität“ […]

Wie räumen Sie ein Haus?

Gestern musste ich bei der Räumung eines leerstehenden Hauses mit anpacken. Die Ausgangslage war: Im Haus stehen eine Menge Gegenstände und Möbel, vor dem Haus eine Mulde. Ziel war: Alles, was jetzt (noch) im Haus ist, muss sich vollständig in der Mulde befinden Wie macht man so etwas? Nun, man räumt vorerst alles, was in und auf den Möbeln – Schränke, Regale, Tische – ist, weg. Vorzugsweise steckt man dieses Zeugs in Säcke und wirft diese in die Mulde. Auch Blumentöpfe, Lampen, Fussschemel, der ganze Kleinkram wirft man am besten zuerst in die Mulde, bis nur noch die leeren Möbel […]