Planungsunsicherheit durch Covid-19

Angeblich haben viele Menschen allerlei Ängste. In dieser Hinsicht kann ich nicht mithalten. Klar habe ich auch so meine Ängste, aber diese sind im Vergleich zahlenmässig überschaubar. Z.B. gebe es Menschen, die Angst vor Mathematik haben sollen. Obwohl ich durchaus nicht empathielos bin, kann ich eine Angst vor einem Schulfach überhaupt nicht nachvollziehen. Was soll denn das? Gute und schlechte Veränderungen? Auch Veränderungen machen vielen Menschen Angst, sagt man. Das kann ich schon eher nachvollziehen, denn Veränderungen könnten einem ja zum Nachteil gereichen. Aber, nicht wahr, wer darauf hofft, dass irgend etwas besser werden wird, muss eigentlich Veränderungen lieben, denn […]

Der Pfad der Ungewissheit in Projekten

Sibylle Peters schrieb in Management von Ungewissheit1 einen Aufsatz zum Thema Projektorganisation und Projektmanagement unter den Bedingungen zunehmender Komplexität2 Auf Seite 154 veröffentlicht sie die Iterations-Wolken-Metapher-Grafik von Oesterreich/Weiss. Sie visualisiert die iterative Zielklärung und -annäherung. Ganz besonders gefreut hat mich, dass auch für Oesterreich/Weiss das Projektziel erst bei Projektschluss bekannt ist. Während der Projektabwicklung findet ein ständiger Projektdrift statt. Die Grafik hat mir derart gefallen, dass ich sie übernommen und weiter entwickelt habe. Nach herkömmlicher Projektmanagementtheorie gibt es am Ende einer Projektphase immer einen Review der bisher erreichten Teilergebnisse, eine Justierung der Planung und einen Forecast der nächsten Phase. Solche […]

Durchwursteln statt Planen!

Uwe Schimank spricht mir aus dem Herzen, wenn er schreibt, dass in sehr „komplexen“ Umgebungen die Methode der Planung zugunsten des Inkrementalismus oder gar der Improvisation in den Hintergrund rückt1. Er meint, dass nur wenig komplexe Projekte geplant werden können. Nimmt die Komplexität zu – wie er es nennt – dann nimmt die Fähigkeit zu rationalem Handeln linear ab. Die entsprechenden Handlungsalternativen zum Planen heissen dann Inkrementalismus und Improvisation.  Nicht nur Nachjustieren, sondern auf den Kopf stellen! Ich gehe mit ihm durchaus einig darin, dass Planung in komplexen Situationen eine Illusion, ja sogar kontraproduktiv ist, wenngleich ich den Begriff „Komplexität“ […]

Verzögerungen erster und höherer Ordnung

Es wird Zeit, dass wir uns den Aufgaben aus dem Beitrag Verzögerungen als Dimension der Projektkomplexität vom 24. Juli zuwenden. Zunächst zu den Tauben. Die Tauben stehen dicht, Leib an Leib, und können sich nicht gross bewegen. Jede Taube hat zuerst fast beliebig viele Körner unter sich und pickt drauf los, was das Zeug hält, vielleicht zwei Körner pro Sekunde. Dann werden es weniger und die Taube muss immer mehr den Hals verrenken, um an ein weiteres Korn zu gelangen. Das braucht Zeit. Vielleicht erreicht sie nur noch ein Korn pro Sekunde. Dann wird’s eng. Es hat noch Körner, aber […]