Den Teufel „Unsicherheit“ mit dem Beelzebub „Ungewissheit“ austreiben – Risikomanagement revisited
Menschen sind keine Rädchen in einem Getriebe und Entscheider keine Uhrmacher. Soziale und wirtschaftliche Organisationen sind komplexe Systeme, die viel Ungewissheit enthalten. Ein Selbstbild, das eng mit der Fähigkeit zur Kontrolle verbunden ist, ist in solchen Systemen ein ernstzunehmendes Risiko. Weicht das Gefühl der Sicherheit einer neuen Unsicherheit, weil angenommene Ereignisketten nicht in dem Sinne vollständig sind, dass sie alle denkbaren Möglichkeiten abdecken, ist eine Theorie in Anschlag zu bringen, die auch neue Faktoren in Szenarien einbezieht…..Der Markt schreibt nichts in eine durch Modelle prä-determinierte Richtung nur weiter fort. Er setzt auf Vielfalt und wehrt sich gegen die Standardisierung durch […]
Man schlägt den Sack und meint den Esel
Auch wenn es vielleicht manchmal nicht offensichtlich ist, aber bei all meinen Beiträgen geht es mir um den Praxisbezug. Es gibt zwar nichts Praktischeres, als eine gute Theorie, aber wenn daraus nicht hervor geht, was ein Manager machen muss, um bessere Ergebnisse zu erzielen, dann ist die Theorie noch unausgereift. Obwohl ich hier schon einmal auf den Artikel When Bad Things Happen to Good Projects1 aufmerksam gemacht habe (Was ist billiger? Ein Mitarbeiter oder eine Zertifizierung? in diesem Blog, 29. September 2009), möchte ich nochmals mit Nachdruck darauf hinweisen. Die Lessons Learned, die man aus diesem Artikel ziehen kann, weisen […]
Projektentropie
Das Hauptübel in turbulenten Projekten ist die Ungewissheit oder Unsicherheit1. Ein Mass für die Ungewissheit ist die Entropie, wie sie von Claude Shannon schon 1948 definiert wurde2. Er lehnte sich an den Begriff der thermodynamischen Entropie an, wie sie 1859 von Rudolf Clausius eingeführt wurde. Nehmen wir an, wir hätten in unserem Projekt nur gerade ein Risiko R, das mit der Wahrscheinlichkeit p eintrifft und somit mit der Gegenwahrscheinlichkeit 1-p nicht eintrifft. Dann hat das Projekt die Entropie H(R)=-p·lb(p)-(1-p)·lb(1-p) lb bezeichnet den Logarithmus zur Basis 2. Beispiel 1: Die Wahrscheinlichkeit p, dass das Risiko eintritt, sei 0.25. Das ist p=2-2 […]
Was kann passieren, wenn Sie sich einen Nagel eintreten?
Die Schwierigkeiten des Projektmanagements ergeben sich aus der zunehmenden Zahl von unvorhergesehenen und unerwarteten Ereignisse, die den Fortschritt des Projekts ernsthaft gefährden. Das bedeutet, dass Risikomanagement praktisch mit Projektmanagement zusammen fällt. Gehen wir noch einmal zurück zum Problem, ein zum Verkauf freigegebenes Haus zu leeren (siehe Wie räumen Sie ein Haus?). Wir können in diesem einfachen „Projekt“ drei Arten von Risiken erkennen: Man stellt plötzlich fest, dass das Füllen der Mulde falsch oder gar nicht geplant war und sie deshalb mit mehr Luft als Material gefüllt worden ist. Konsequenz: Zeitraubendes und gefährliches Umschichten des Muldeninhalts. Durch das gewaltsame Zerlegen der […]
An den Schalthebeln des Projektmanagements
Lassen sich Turbulenzen in Migrations- und Intergrationsprojekten (MIP) über die im Eintrag Wann sind Projekte instabil? vom 3. August 2008 genannten Faktoren tatsächlich mindern? Natürlich nicht, denn der Projektmanager kann keinen der Faktoren beeinflusst. Es sind keine Hebel des Projektleiters, sondern reine Randbedingungen des Projekts. Sie beschreiben das Projektumfeld, das der Projektleiter hinzunehmen und in die Planung einzubeziehen hat. Achten Sie bei der Planung Ihrer Projekte auf solche Randbedingungen? Fiel Ihre Planung bisher tatsächlich anders aus, wenn im Projekt z.B. Personen aus drei verschiedenen Nationen mitarbeiteten, als wenn alle demselben Sprachraum zugehören, in welchem das Projekt durchgeführt wird? Was sind […]