Zu Projektbeginn steht Nichtwissen

Das Integral-Blog von Andreas Zeuch über Intuition und Nichtwissen im Management beflügelt mich zum Mitdenken. Im Artikel Ein Fall von Nichtwissen (6): Kostenexplosion bei der Elbphilharmonie vom 3. Februar 2010 schildert Andreas Zeuch eindrücklich, wie ein noch laufendes Hamburger Bauprojekt die geplanten Kosten und Termine weit überziehen wird (statt 186 Mio Euro wird der Bau …

Projektdynamik – Komplexität im Alltag

Beachten Sie die Neuerscheinung Addor, P.: Projektdynamik – Komplexität im Alltag. Reinhold Liebig Verlag, Frauenfeld 2010. ISBN 978-9523545-6-8 Das Buch hat 341 Seiten und kostet Fr. 48.50 exkl. Porto und MwSt. Es geht um Themen wie „Entscheidungspsychologie in intransparenten Situationen“,  „Komplexitätsmanagement“, „systemisch-evolutionäres Projektmanagement“ Einsicht in Inhaltsverzeichnis und Index bietet: https://www.anchor.ch/Projektdynamik Klappentext: Das Buch Projektdynamik – …

DENK-räume in turbulenten Projekten

Ich verwende für einmal die KaGa-Technik von Frau Birkenbihl1. Klicken Sie zum Vergrössern auf die Grafik! Projektbeginn: Zieldefinition (aber nicht zu exakt, denn Sie können in den Turbulenzen sowieso keine Punktlandung machen2; und es schadet nichts, wenn Sie am Schluss noch ein paar Meter zu Fuss gehen müssen....). Projektinitialisierung: Ressourcenallokation und Planung gemäss klassischem Projektmanagement. …

Komplexität und Kontingenz in der Routine – Routinekomplexität? Routinekontingenz?

Bernhard Schloss meint in seinem Kommentar zum Artikel Grundsätze über den komplexitätserhöhenden Charakter von Projekten, dass Projekte die Komplexität der Umwelt nicht erhöhen, sondern bloss eine Möglichkeit schaffen, mit der Komplexität umzugehen. Komplexität ist ein Mass der Differenziertheit einer raumzeitliche Systemstruktur, die den Zwang der Stoff-, Energie- und Informationsflüsse möglichst niedrig hält und sich durch …

PM-Landschaft als Leiterlispiel

Nachdem es überraschend oft vorkommt, dass sich meine Studenten etwas verloren vorkommen, wenn ich im Zusammenhang mit Projektmanagement über Evolutionstheorie, Lernende Organisationen oder Konstruktivismus spreche, habe ich den Weg durch die weitverzweigte Landschaft des Projektmanagements in Form eines Leiterlispiels dargestellt. Natürlich ist es nicht ernsthaft als Spiel gedacht. Auch soll es keine Lernhilfe sein. Es …

Grundsätze über den komplexitätserhöhenden Charakter von Projekten

Projekte können aus einer Anzahl exakt definierter Vorgänge bestehen, die allenfalls ein wenig von der geplanten Dauer abweichen. Andere Projekte bestehen aber hauptsächlich aus unvorhergesehenen Tasks. Der geplante Anteil ist in der Minderheit oder während der Projektdurchführung obsolet geworden. Jedes Projekt hat beide Anteile in verschiedenem Mischungsverhältnis. In der Abbildung sind zwei Projektprofile eingezeichnet. Projekt …

Von billigen Gebrauchtwagen und falschen Signalen

Kennen Sie das auch? Bevor ein Projekt beginnt, muss der Projektmanager den Aufwand schätzen. Er wird zu seiner Schätzung einige Sicherheiten einplanen, denn man weiss ja nie, was alles passieren wird. Und weil er weiss, dass ihm der Verkäufer 10% abziehen wird ("Waaas!? Bist Du verrückt? Das könnte ich so nie verkaufen und der Mitbewerber …

Sind Sie gläubig oder lieben Sie Wahrscheinlichkeiten?

Kierkegaard ist gewiss nicht mein Lieblingsphilosoph, aber das folgende Zitat aus seinen Philosophischen Schriften hat mich im Zusammenhang mit Projektmanagement sehr bewegt. Möglicherweise wäre Kierkegaard über den Kontext, in dem er hier zitiert wird, nicht sonderlich begeistert, hat er doch jede Art spekulativen Denkens als Anmassung abgelehnt. Daher ist die Wahrscheinlichkeit dem Glaubenden so wenig …

lean versus substantial

Das Unvorhergesehene in Projekten bringt uns in ein Dilemma. Sollen wir es antizipieren und Pufferzeiten einplanen sowie zusätzliche Ressourcen, wie Coaches, Mentors, spezielle Risikomanager oder Reviewers einsetzen, oder sollen wir höchstens knappe Pufferzeiten einplanen und nur mit den allernötigsten Ressourcen fahren? Im ersten Fall ist der Projekterfolg (und die unangetastete Marge) wahrscheinlicher. Dafür müssen wir …